Fragwürdige Würdigung des Hindenburg-Grabs in Marburg als „Ort der Demokratie“

Eckart Conze, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Philipps-Universität Marburg, legt in einem Dlf-Interview vom 20. März 2022 schonungslos ein irritierendes Geschichts- und Demokratieverständnis der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung offen. Wie kann diese Einrichtung, die in besonderem Maße der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verpflichtet sein sollte, ausgerechnet dem Totengräber der Weimarer Republik die Ehre zu teil werden lassen, sein Grab zu einem Ort der Demokratie zu erklären, notdürftig begründet mit dem lapidaren Hinweis auf dessen Wahl durch das Volk?

Nach den Vertuschungen rund um den NSU-Mord an Halit Yozgat in einem Kasseler Internetcafé in Anwesenheit eines Mitarbeiters des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz, den unklaren Vorgängen in hessischen Polizeirevieren im Zusammenhang mit den mit NSU 2.0 unterschriebenen Drohungen, rechten Chat-Gruppen unter hessischen Polizeibeamten und dem Hanau-Desaster, hätte man von einer hessischen Landesbehörde wirklich mehr Sensibilität erwarten dürfen.

Der Radiobeitrag kann hier nachgehört werden.

Grabstätte

Symbolbild

HuGH | Humanistische Gemeinschaft Hessen