Mit bewegenden Worten und großem persönlichen Einsatz haben 15 Jugendliche am 24. Mai 2025 im Bürgerhaus Zeppelinheim, Neu-Isenburg, ihre Humanistische Jugendfeier begangen. In zwei Gruppen präsentierten die jungen Menschen selbstverfasste Reden zu individuell gewählten Sinnsprüchen vor einem Publikum von über hundert Gästen – darunter Familie, Freundinnen und Wegbegleiterinnen.
Die Redebeiträge boten einen tiefen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Jugendlichen. Themen wie Zukunftsängste, persönliche Entscheidungen, aber auch Trennung, Trauer und Verlust wurden offen und reflektiert angesprochen. Besonders eindrucksvoll war die Offenheit, mit der die jungen Feiernden auch schwierige Lebenssituationen mit einem fremden Publikum teilten – mutig, ehrlich und nachdenklich.
Timo Saueressig, Präsident der Humanistischen Gemeinschaft Hessen, begrüßte die Gäste und nahm dabei Bezug auf die gemeinsame Berlinfahrt, die im Rahmen der Feier-Vorbereitungen stattgefunden hatte. Dabei hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, Geschichte hautnah zu erleben – unter anderem durch den Besuch der ehemaligen DDR-Untersuchungshaftanstalt in der Keibelstraße. Ein besonderes Highlight war die Begegnung mit einem Zeitzeugen, der von seinen persönlichen Erfahrungen berichtete. „Solche Begegnungen bleiben im Gedächtnis“, so Saueressig, „und sie zeigen eindrücklich, wie wichtig es ist, sich mit unserer Vergangenheit auseinanderzusetzen, um Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.“
Christiane Herrmann, Landessprecherin der Humanistischen Gemeinschaft Hessen, würdigte in ihrer Ansprache nicht nur den Mut und die Tiefe der Redebeiträge, sondern richtete auch persönliche Worte an jeden einzelnen Jugendfeierling. Sie ermutigte die Jugendlichen, ihren eigenen Weg zu gehen und sich selbst treu zu bleiben – unabhängig von gesellschaftlichen Erwartungen.
Herrmann blickte zudem auf das vorbereitende Begleitprogramm zurück, das sich über rund sieben Monate erstreckte. Workshops, Gespräche und gemeinsame Unternehmungen boten Raum für Austausch und Reflexion – nicht zuletzt über das Thema Demokratie. „Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit“, betonte Herrmann. „Sie muss von jeder Generation neu verstanden, gelebt und geschützt werden.“
Diese Botschaft griffen auch die Jugendlichen auf: In kurzen Statements äußerten sie ihre Gedanken zur Bedeutung demokratischer Werte. Sie machten deutlich, dass Mitbestimmung, Meinungsfreiheit und gegenseitiger Respekt keine leeren Floskeln sind – sondern Grundlagen für ein gelingendes Miteinander in einer vielfältigen Gesellschaft.
Die Humanistische Jugendfeier in Zeppelinheim war so nicht nur ein bedeutender Übergang ins Erwachsenenleben, sondern auch ein starkes Signal für Mitverantwortung, Empathie und Zivilcourage.
Anmeldungen für 2026 sind ab Sommer möglich. Interessenten können sich bereits über die Geschäftsstelle für eine Kontaktaufnahme vormerken lassen. Bitte schreiben Sie uns unverbindlich an info@humanisten-hessen.de


