Am 8. Oktober 2023 stellen sich die Parteien zur Landtagswahl in Hessen. Diesbezüglich haben wir insgesamt sieben Fragen formuliert und diese als Humanistische Wahlprüfsteine an die Parteien übermittelt. Die Antworten hierauf sollen der wachsenden Zahl säkularer Menschen in Hessen Orientierung bei ihrer Wahlentscheidung bieten.
Jede Gesellschaft unterliegt einem permanenten Wandel. Dies wird hierzulande besonders deutlich mit Blick auf die religiös-weltanschauliche Zusammensetzung der Bevölkerung. Die fortschreitende Pluralisierung und Säkularisierung der Gesellschaft hat mittlerweile dazu geführt, dass deutschlandweit der Anteil derjenigen, die Mitglied der evangelischen oder katholischen Kirche sind, unter die Marke von 50 % gerutscht ist. Für Hessen gilt dieser Befund momentan zwar noch nicht, aber die Tendenz ist eindeutig. Es ist davon auszugehen, dass im Verlauf der künftigen Legislaturperiode auch in Hessen diese psychologisch und soziologisch bedeutende Marke unterschritten wird.
Die politischen Entscheidungsträger*innen scheinen hiervon allerdings noch nicht sonderlich viel mitbekommen zu haben oder wenn doch, so scheuen sie sich noch, die notwendigen Schlüsse aus dieser Entwicklung für ihr politisches Handeln zu ziehen. Hier sehen wir, die Humanistische Gemeinschaft Hessen, uns aufgefordert, sowohl die wachsende Zahl säkularer Menschen in Hessen sichtbar und vernehmbar zu machen, als auch als konstruktive Ansprechpartner für Rat suchende politische Entscheidungsträger*innen zur Verfügung zu stehen.
Nicht nur von unseren eigenen Mitgliedern, sondern auch von humanistisch orientierten Menschen, die nicht bei uns organisiert sind, werden wir zunehmend auf gesellschaftspolitische Schieflagen im säkularen Sinne aufmerksam gemacht. Dies hat uns dazu veranlasst, zum ersten Mal vor einer hessischen Landtagswahl eigenständige „Humanistische Wahlprüfsteine“ zu erarbeiten, die die sieben wichtigsten Anliegen enthalten, die an uns in den zurückliegenden Jahren herangetragen wurden.
Keine Reaktion auf unser Schreiben gab es seitens der „SPD“, „CDU“ und der „ÖDP“.
Zunächst nachfolgend auch noch eine zusammenfassende Kommentierung auf die eingegangenen Antworten aus humanistisch-säkularer Sicht:
HuGH-Kommentierung der Antworten
Antworten Bündnis 90 Die Grünen
Antworten Partei der Humanisten